Aus den Annalen der Königin Charlene zu Blankenberg am Rennsteig
Es begab sich zu der Zeit, dass die Welt von einer erbarmungslosen Plage heimgesucht wurde. Die Menschen hörten auf, einander zu vertrauen, und verbargen ihr Lächeln hinter Staubsaugerbeuteln und Kaffeefiltertüten. Die Kunst, Musik und überhaupt das lustige Treiben in den Straßen und das fröhliche Spiel der Spielmannsleute versiechten, und es brach eine schlimme Zeit heran.
Als die Zeiten allmählich wieder besser wurden, machten sich einige Helden auf, der Kultur wieder auf die Beine zu helfen. Unterstützung bekamen sie von einem LEADER, einem „Liaison entre actions de développement de l’économie rurale“. Auf dem edlen Schloss Burgk wurde eine Konferenz abgehalten, und so begann eine Welle durch den Saale-Orla-Kreis zu schwappen, in deren Folge sich eine kleine, ja eine winzige Abordnung Kulturschaffender auf die weite Reise zum Heim der Hilde machte, wo es bereits ruhmreiche Knappen gab, die dem Monster der Kulturerosion mutig und mit Kraft entgegengetreten waren.
In Hildesheim hatte man bereits vor 20 Sommern begonnen, ein Netz zu spannen und die Kunstschaffenden aus dem herrschenden Durcheinander zu retten. Von denen wollte die Delegation der Edlen aus dem wunderschönen Thüringer Land lernen und setzte große Hoffnung auf die Erfahrungen und das geballte Wissen aus dem Netzwerk des Hildesheimer Landes.
Viele Orte der Kunst bereiste man, um mit eigenen Augen zu erfahren, was hier entstanden war, was funktioniert hatte und was nicht und wie man es angepackt hatte. Geld war ein entscheidender Faktor, viel wichtiger aber waren das Engagement und die Leidenschaft, mit der sich die Akteure eingesetzt und das Ruder herumgerissen und dies auch den Herrschenden immer wieder unter die Nase gerieben hatten.
Die große Weisheit der Gelehrten werden Alexander und Sören in einer Schriftrolle zusammenfassen, die den Kulturschaffenden im Saale-Orla-Land per Depesche übermittelt werden wird.
Text und Fotos: Charlene – Königin der Texte