321 ländliche Regionen in Deutschland und viele weitere in ganz Europa erhalten Fördermittel der Europäischen Union für innovative regionale Projekte und bewegen damit viel vor Ort
Gastbeitrag der Deutschen Vernetzungsstelle LEADER
LEADER steht für „Liaison Entre Actions de Dévelopement de l’Économie Rurale“ (Verbindung zwischen Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft) und ist ein methodischer Ansatz im Rahmen des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) zur Förderung der ländlichen Räume.
Ziel von LEADER ist es, innovative Ideen zu entwickeln, damit ländliche Regionen sich zukunftsfähig entwickeln. Dazu haben sich in den Regionen Lokale Aktionsgruppen gegründet, die sich aus Sozial- und Wirtschaftspartnern, aber auch aus Partnern der Verwaltung zusammensetzen.
Gemeinsam entscheiden sie über die Verwendung eines LEADER-Budgets, für das sie sich zuvor beworben haben. Das bereit gestellte LEADER-Budget reicht dabei – je nach Bundesland und LEADER-Region – von 1,5 bis über 20 Millionen Euro! Mit diesem Geld können die Ideen der Akteure vor Ort umgesetzt werden. Um in den Genuss der Fördermittel zu kommen, müssen alle Regionen vorher ein Entwicklungskonzept verfassen. Dieses Konzept wird in der Regel mit Beteiligung der Einwohner in einem halben Jahr geschrieben. Das Konzept enthält eine Analyse der Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken, außerdem meist ein Leitbild oder eine Vision sowie Ziele und Maßnahmen. Es wird auch dargelegt, wie und wer zu welchen Bedingungen gefördert wird.
Die LEADER-Region Saale-Orla erhält von der EU für den Zeitraum von 2014 – 2020 2,8 Mio. Euro und hat mit diesen Geldern schon 55 Projekte in Angriff genommen weitere sind beschlossen.
Gefördert werden auch regionale Ansprechpartner (Regionalmanager), die die Ideen der Einwohner aufnehmen, entwickeln und bei der Umsetzung begleiten. So werden nicht nur einzelne Vorhaben losgelöst voneinander unterstützt, sondern Projekte miteinander vernetzt, auch über LEADER-Regionen hinweg.
Vielleicht haben Sie keine Idee, was Europa alles für uns tut, aber Europa ist Alltag. Es sind nicht nur die freien Grenzen und die gemeinsame Währung, es sind gemeinsame Wertevorstellungen, die hier erarbeitet werden. Jede Region hat die Möglichkeit sich durch selbstbestimmte Entwicklungsschwerpunkte und eigene Ideen zu profilieren und positiv zu entwickeln – für ein nachhaltiges und demokratisches freies gemeinsames Europa, das sich auch in Zukunft für die Saale-Orla-Region und die Menschen, die darin leben, engagiert.